Bundestagung des Fachverbandes der Zwerghuhnzüchter-Vereine im BDRG

Jahresberichte 2021

Jahresbericht des 1.Vorsitzenden

im Verband der Zwerghuhnzüchter-Vereine e.V. im BDRG

 

Liebe Zwerghuhnfreundinnnen und -freunde,

 

ich hatte es schon an anderer Stelle so formuliert:

 

Lichtblicke sind in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig. Der VZV wollte daher den derzeitigen Herausforderungen bewusst etwas Positives entgegen setzen. Wir möchten den Blick für das Positive schärfen. Denn davon gibt es jede Menge, und die Welt ist deutlich besser, als viele glauben.

 

Manchmal könnte man nämlich mit Blick in die Medien meinen, dass nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten sind. Zumindest scheint es so, als würden den größten Raum Meldungen einnehmen, die über negative Ereignisse berichten. Mit dem Internet und den sozialen Medien hat sich die Entwicklung noch verstärkt, zumal diese Kanäle mitunter gezielt zur Meinungsmache genutzt werden. Die Corona-Pandemie, die das Jahr 2020 und auch das laufende Jahr prägt, hat zudem dazu beigetragen, dass die Verbreitung von Verschwörungserzählungen zunimmt und die Mitte der Gesellschaft erreicht.

 

Das alles bleibt nicht folgenlos, denn die Dominanz negativer Nachrichten kann gesellschaftlich zu verzerrten Einschätzungen der Realität führen: Viele Menschen haben ein allzu düsteres Bild von der Welt. Zu oft sehen wir die Welt nicht, wie sie faktisch ist, sondern wie wir glauben, dass sie ist. In diesem Zusammenhang empfehle ich Ihnen einen Blick auf die Aktivitäten unserer Mitgliedsvereine, die die Welt in einem deutlich anderen, positiveren Licht erscheinen lässt.

 

Führt man sich einmal vor Augen, wie viele Menschen sich ehrenamtlich engagieren und sich um das Wohl ihrer Mitmenschen kümmern, wie viele Vereine und andere gesellschaftliche Organisationen wichtige Arbeit in ihrem jeweiligen Umfeld leisten, dann wird schnell klar: Die Gesellschaft hat wirklich allen Grund dazu, wieder optimistischer zu werden. Die Zivilgesellschaft leistet Großes und verfügt über jede Menge Kraft, notwendige Veränderungen anzugehen und so Wandel zu bewirken. Einige Beispiele in diesem Jahresbericht zeugen eindrucksvoll davon.

 

Auch wenn hervorragend geplante Aktivitäten in unserem Verbandsleben durch Vorschriften und Gesetzeslagen nicht zur Umsetzung gelangten, so möchten wir dennoch auf die im letzten November geplante Deutsche Zwerghuhnschau in Erfurt erinnern. Das AL-Team um Thomas Stötzer hatte nichts unversucht gelassen und legte viel Zuversicht an den Tag, dieses für uns alle wichtige Element des Vergleichs und Zusammenhalts zur Durchführung gelangen zu lassen. Eine enorm starke Beteiligung unserer Züchterschaft mit einer Meldezahl von mehr als10000 Zwerghühnern hätte eine hervorragende Präsentation unserer Zwerghuhnzucht ergeben. Den Widrigkeiten der Pandemie zum Trotz zogen alle Beteiligten an einem Strang und steckten nicht die Köpfe in den Sand – trotzdem: Naturgemäß war die Enttäuschung, als es zur Absage kommen musste, groß. Zumindest die Standgeldrückerstattungen an die Ausstellerinnen und Aussteller liefen reibungslos und in einem Maße, welches sicherlich bisher beispiellos war. Danke dafür!

 

Auch die im Juni geplante Bundestagung des VZV musste kurzfristig abgesagt werden. Für die ausgefallene Jahrestagung 2020 wurden vom VZV zumindest die Jahresberichte auf der Verbandshomepage veröffentlicht, um den Mitgliedern einen Informationsfluss und Kontakt zum Verband zu geben. Dies möchten wir nun, beginnend mit dem Bericht des 1. Vorsitzenden, auch für das laufende Jahr so tun.

 

Der VZV möchte einen Kontrapunkt zu den vermeintlich übermächtigen negativen Nachrichten setzen und Geschichten Raum geben, die das Gute in den Mittelpunkt stellen. Geschichten, die zeigen, welche hervorragenden Initiativen es in unseren Mitgliedsvereinen gibt und welche Macht jeder einzelne von uns hat.

 

Niemand in der Zeit vor der Pandemie hätte gedacht, dass Sitzungen unterschiedlicher Größe und in unterschiedlicher Intensität inzwischen auf elektronischem Wege durchgeführt werden müssen. Hier sind viele von uns in den Mitgliedsvereinen mit den gestellten Herausforderungen schnell, komplikationslos und initiativ umgegangen. Auch der VZV-Vorstand tagt in regelmäßigen Abständen online und bearbeitet so zeitnah aktuelle Themen. Diese Onlinesitzungen können sicherlich nicht das Miteinander am runden Tisch ersetzen, aber das Leben in den Vereinen geht weiter, ja, muss weitergehen, und da stehen wir als Vorstände in der Pflicht. Das eventuell auch Themen liegen bleiben liegt in der Natur der Sache und sind keine böse Absicht. Sollte es persönlich Sondervereine oder Züchter getroffen haben, so bitten wir um Entschuldigung und/oder etwas Geduld.

 

Einzelne Mitgliedsvereine gingen kreative Wege in der Gestaltung der Zeit zuhause, da wir ja fast alle dort gebunden sind. Fotowettbewerbe standen bei nicht wenigen Sondervereinen an, in einem mehr oder weniger großen Ausmaß. Hier entwickelten sich intensive Diskussionen und ein gutes Klima in den Reihen der Teilnehmer. Sehr gute Initiativen, auch für die Gewinnung von neuen Interessenten an unseren unterschiedlichen Rassen.

 

Wenn wir weiter oben geschrieben haben, dass die Onlinekanäle oft mitunter gezielt zur Meinungsmache genutzt werden, so können und müssen wir dies auch für unsere Intention, der Werbung und Bekanntmachung unseres Hobbies nutzen – natürlich im positiven Sinne. Auch hier gibt es sehr gute Vorzeigebeispiele von Mitgliedsvereinen, welche diese sozialen Medien vorbildlich nutzen. Solch positive Außendarstellung schlägt sich auch eindeutig auf unsere Mitgliederentwicklung aus und ist zukünftig für ein intaktes Vereinsleben unablässig. Hier möchten wir als Beispiele die vorbildlichen Fotowettbewerbe des Zwerg-Kämpfer-Clubs von 1930 und des Sondervereins der Züchter Antwerpener Bartzwerge erwähnen, welche eine sehr gute Außendarstellung erbrachten. Nicht wenige Sondervereine veranstalteten interne Online-Tierbesprechungen via Whatsapp, diese waren für den Zusammenhalt der Vereinsmitglieder äußerst zielführend. Nicht unerwähnt bleiben sollen, weil wichtig in der heutigen Zeit, Facebook- und Instagram-Auftritte unserer Mitgliedsvereine. Auch hier gibt es sehr aktive Vereine mit guten Auftritten, wie z.b. den Deutschen Sebright-Club, um nur einen zu nennen. Der VZV bietet hier seinen Mitgliedsvereinen Hilfe an bei der Erstellung und eventuellen Pflege solcher Auftritte – sprecht uns an.

 

Dies alles soll und kann, liebe Zwerghuhnfreundinnen und -freunde, unsere Ausstellungen, Tagungen und Versammlungen nicht ersetzen – aber sehr gut und zeitgemäß ergänzen.

 

Hier greift das Motto: Nur wer die Zukunft sieht wird diese auch erleben!

 

Zuletzt haben wir alle noch das große Glück unserer persönlichen Beschäftigung mit unseren geliebten gefiederten Freunden – wir können wirklich glücklich darüber sein. Die Beschäftigung mit unseren Zwergen baut seelisch auf und hilft dabei, positive Gedanken zu entwickeln.

 

Trotz aller Zuversicht blickt der Verband aber auch mit Sorge auf den vergangenen Geflügelpest-Seuchenzug zurück, dessen Dimension alle zurückliegenden Pandemien dieser Krankheit übertrifft. Vorerst primär in küstennahen Gebieten Norddeutschlands, im Verlauf des Jahres 2021 zunehmend im gesamten Bundesgebiet wurden infizierte Wildvögel aufgefunden. Aber auch in über 150 infizierte Hausgeflügelbestände (Stand März 2021) – in kommerziellen und Privathaltungen – wurden verschiedene hochpathogene Subtypen (v.a. H5N8, vereinzelt H5N5, H5N1) der Klassischen Geflügelpest festgestellt. Neben der Gefahr eines Geflügelpestausbruchs im eigenen Bestand stellt für viele Rassegeflügelzüchter v.a. die behördliche angeordnete Stallpflicht eine Hürde bei der praktischen Haltung dar. Im Vergleich zu Vorjahren ist jedoch insgesamt an einigen Stellen ein besonneres Handeln (z.B. Aufstallungsgebote stärker risikoorientiert bzw. lokal begrenzt, Verzicht auf Beikeulungen) der Behörden festzustellen. Als Hilfestellung für die Züchter wurden Empfehlungen zur Haltung während der Stallpflicht im Dezember im Rahmen eines Fachbeitrags vom VZV veröffentlicht. Bei einer Stallpflicht können per Ausnahmegenehmigung durch die zuständige Behörde begrenzte Auslaufflächen, die mit Netzen/Gittern mit einer max. Maschenweite von 25 mm überspannt sind, auch während des Aufstallgebots zur Verfügung gestellt werden.

 

Das VZV-Vorstandsteam ist sich mit dem diesjährigen Durchführer der 44. VZV-Bundestagung in Bondorf, Zuchtfreund Gerhard Stähle, trotz allem darüber einig gewesen, die Planungen für diese Tagung weiter zu verfolgen. Schon im letzten Jahr mussten wir unsere Tagung coronabedingt absagen und nicht nur die Zuchtfreunde um Gerhard Stähle waren enttäuscht. Spontan waren sie bereit, die Tagung ein Jahr später durchzuführen.

 

Leider musste diese diesjährige Tagung dann abermals coronabedingt abgesagt werden. Ob und wann zumindest eine JHV durchgeführt werden kann steht noch nicht fest, da eine Termin- und Raumfindung nicht einfach ist. Eine Möglichkeit wäre, die JHV anlässlich der Deutschen Zwerghuhnschau in Hannover am Freitagabend durchzuführen, dies müssen wir allerdings noch u.a. mit den SV- und OV-Verantwortlichen diskutieren.

 

Uns allen ist bewusst, dass es ein Schritt ist, welcher sicherlich nicht nur auf positive Meinungen treffen wird - letztendlich wird jeder für sich entscheiden müssen, ob eine Teilnahme möglich ist oder nicht.

Sollte eine Durchführung letztendlich nicht möglich werden oder auch doch, so wird über die bekannten Informationswege darüber informiert.

 

Die Deutsche Zwerghuhnschau in Hannover vom 18. – 19.12.2021 steht voll in der Planung, sodass wir alle hoffen, dieses Event für alle Zwerghuhnzüchter - ja, für alle Rassegeflügelzüchter - in diesem Jahr wieder als vollkommen normal ansehen zu dürfen.

 

In diesem Sinne „Gut Zucht“ und bleiben Sie gesund.

 

Ulrich Freiberger

1.Vorsitzender im Verband der Zwerghuhnzüchter-Vereine e.V.